Michael Brynntrup ist einer der wichtigsten Experimentalfilmer und Videokünstler der Gegenwart. Seine Arbeiten waren auf der Berlinale wie im MoMA zu sehen. Passend zum Beginn der Filmfestspiele »jährt sich sein 50. Geburtstag zum zehnten mal« (O-Ton Brynntrup). Anlass für uns, sein Erstlingswerk »September, Wut – eine Reise« zu zeigen und anschließend mit ihm auf seinen Geburtstag anzustoßen.
D 1981/82, 68 min, experimenteller Spielfilm, Regie: Michael Brynntrup
Der Film erzählt die »wahre« Geschichte eines 20-Jährigen, der aus Deutschland aufbricht, eine neue Identität zu suchen. Der Jugendliche nimmt eine Super-8-Kamera mit auf die Reise, und versucht, seine Entwicklung unmittelbar auf Film zu dokumentieren.
In Italien begegnet ihm die Ich-Figur aus Goethes Tagebuch-Fiktion der »Italienischen Reise«: »Ich mache diese wunderbare Reise nicht, um mich selbst zu betrügen, sondern um mich an den Gegenständen kennenzulernen«. Wie Goethe an den klassischen Werken der »Alten« eine neue Sprache entwickelt hat, so scheint die Identitätssuche des 20-Jährigen mit dem Filmemachen selbst am Ziel.
Doch in Berlin muß der Jugendliche feststellen, daß mit der Rückkehr seine Reise noch nicht beendet ist.
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